Lebende und hitzebehandelte Bakterien - wo liegt der Unterschied?

Lebende und hitzebehandelte Bakterien - wo liegt der Unterschied?

Probiotika sind überall verbreitet. Natürlicherweise kommen sie in einigen Lebensmitteln wie Joghurt, Kimchi oder Sauerkraut vor. Aber auch in Kapseln, Pulvern und anderen Produkten sind Bakterienkulturen mittlerweile erhältlich. Oftmals handelt es sich bei den dort eingesetzten Bakterien um lebende Kulturen.

Eine weitere Möglichkeit stellt der Einsatz von hitzebehandelte Kulturen dar. Diese Bakterienstämme können nach der Tyndallisierung (zuerst auf maximal 100 °C erwärmt und dann für längere Zeit auf rund 30 °C abgekühlt) nicht mehr durch Hitze zerstört werden und können folglich auch weiter verarbeitet werden. Zusätzlich erfordern sie keine Kühlung mehr. Studien zeigen, dass diese tyndallisierten Bakterien ebenso das Immunsystem stärken, vor Krankheitserregern schützen und den Darm gesund halten können, indem sie dazu beitragen Blähungen, Durchfall und dermatologische Erkrankungen zu reduzieren.

Zusätzlich weisen hitzebehandelte Bakterien ein besseres Sicherheitsprofil als Lebende auf, da sie sich nicht weiter vermehren und somit keine systemische Infektion verursachen können. Insbesondere für gefährdete Patienten (ältere Personen oder Kinder) ist diese Art risikoärmer. Wodurch sie ebenfalls eine interessante Strategien für die Behandlung häufiger Erkrankungen darstellen.

Quelle:

Piqué, N., Berlanga, M., & Miñana-Galbis, D. (2019). Health Benefits of Heat-Killed (Tyndallized) Probiotics: An Overview. International Journal of Molecular Sciences, 20(10). https://doi.org/10.3390/IJMS20102534